Gleichstellung in der ARD

Das Angebot der ARD ist so vielfältig wie unser Land und seine Menschen. Grundlage dafür ist das Engagement aller Mitarbeitenden mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Talenten. Gleichstellung ist Teil unseres Selbstverständnisses als ARD. Wir fördern Chancengleichheit, Diversität und Inklusion in unseren Rundfunkanstalten und auch die Sichtbarkeit der Themen im Programm.

Gleichstellung von Frauen und Männern

In den Landesrundfunkanstalten der ARD arbeiten aktuell im Schnitt 51,1 Prozent Frauen und 48,9 Prozent Männer. Auch wenn in den ARD-Sendern etwa gleich viele Frauen wie Männer tätig sind, bedeutet dies nicht, dass Gleichstellung erzielt ist. So lag der Anteil an weiblichen Führungskräften 2024, gemittelt auf die neun Landesrundfunkanstalten insgesamt, bei 42,4 Prozent. Die ARD unterstützt deshalb intensiv die berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern mit vielen Einzelprogrammen. Die Rundfunkanstalten verstehen sich dabei auch als soziale, familienfreundliche Organisationen, welche für Frauen und Männer die Vereinbarkeit von Sorge- und Pflegearbeit mit dem Beruf mit unterschiedlichen Maßnahmen fördern. Alle Mitarbeitende und insbesondere die Führungskräfte sind dazu in Verantwortung.

Für die unterschiedlichen Landesrundfunkanstalten gelten verschiedene Gleichstellungsgesetze der Länder, für die Deutsche Welle das Bundesgleichstellungsgesetz. Was alle eint, ist das Ziel als Arbeitgebende und Organisationen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hinzuwirken, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern sowie gegen Sexismus am Arbeitsplatz vorzugehen. Etablierte Planungs- und Steuerungsinstrumente im Bereich der Gleichstellung sind die Gleichstellungspläne und -konzepte der Rundfunkanstalten, die regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben werden.

Funktion und Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten

Gleichstellungskonferenz-Logo (Bild: WDR/Gleichstellungskonferenz)

Um die Chancengleichheit von Frauen und Männern dauerhaft zu fördern, haben alle zehn Sender im ARD-Medienverbund eigene Gleichstellungsbeauftragte eingesetzt. Zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten, die in ihren Häusern auch als Frauenbeauftragte, Frauenvertreterinnen oder Beauftragte für Chancengleichheit bezeichnet werden, zählen grundsätzlich die Entwicklung von Initiativen und Konzepten zur Verwirklichung der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern und das regelmäßige Erstellen von Ergebnisberichten zu den durchgeführten Maßnahmen. Sie unterstützen ihre jeweilige Rundfunkanstalt bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben und begleiten personelle Vorgänge wie Bewerbungsverfahren. Zudem sind sie Vertrauenspersonen und Ansprechstellen in Fällen von sexueller Belästigung und beraten Mitarbeitende zu Gleichstellungsfragen, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie in Fällen von Benachteiligung aufgrund des Geschlechts.

Als gemeinsames Gremium wirken sie in der Gleichstellungskonferenz von ARD, ZDF, DW, Deutschlandradio, ORF und SRG. Neben der Vernetzung mit Gleichstellungsbeauftragten anderer öffentlich-rechtlicher Sender im deutschsprachigen Raum organisiert die Gleichstellungskonferenz übergreifende Online-Veranstaltungen für alle Mitarbeitenden und auch spezielle Angebote für Frauen wie das "Netzwerk Menopause" oder der "Kongress der Medienfrauen".

ARD Diversityboard

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist auch ein wichtiger Teil der Diversitätsarbeit. Daher arbeitet die Gleichstellungskonferenz eng mit dem ARD Diversityboard zusammen und ist hier vertreten.

Nachwuchsförderung

Chancengleichheit beginnt nicht erst mit Eintritt in das Berufsleben, sondern wird von der ARD auch als gesellschaftlicher Auftrag wahrgenommen. Aus diesem Grund engagieren sich die Gleichstellungsbeauftragten bei dem alljährlichen bundesweiten Zukunftstag "Girls‘ und Boys‘ Day". Ziel dieser Aktion ist es, Mädchen bereits frühzeitig für technische Berufe zu begeistern und Jungen einen Einblick in Berufe zu geben, in denen Männer unterrepräsentiert sind.

EBU-Leitlinien für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf

Auf Ebene der Europäischen Rundfunkunion (European Broadcasting Union = EBU) beteiligt sich die ARD gemeinsam mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Europas an Gleichstellungsprojekten. In diesem Zusammenhang wurden auch die EBU-Leitlinien für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf entwickelt.

Kooperation und Partnerschaften

Bekräftigt wird der Anspruch zur Chancengleichheit in der ARD durch die Teilnahme verschiedener Rundfunkanstalten und auch der Gleichstellungskonferenz an weiteren Initiativen und Kooperationen, wie zum Beispiel der Initiative "Klischeefrei".

Als ARD haben wir die "Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus" unterzeichnet und einen Maßnahmenkatalog gegen Sexismus entwickelt, dessen Umsetzung wir evaluieren.

Darüber hinaus haben alle Medienhäuser der ARD die Charta der Vielfalt unterzeichnet und arbeiten gemeinsam für die Stärkung aller Vielfaltsdimensionen.

Dem Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben sich ebenfalls mehrere ARD-Rundfunkanstalten angeschlossen.

Zudem sind wir als ARD seit Dezember 2010 Partnerin im "Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen", einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Gemeinsam mit dem ZDF und der ARD/ZDF-Medienakademie verleihen wir jährlich den ARD/ZDF Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" an Frauen, die herausragende, praxisrelevante Abschlussarbeiten im Bereich Medientechnologie verfasst haben.

Gleichstellungsarbeit in den ARD-Häusern:

Mitglieder der Gleichstellungskonferenz von ARD, ZDF, DW, Deutschlandradio, ORF und SRG

Mitglieder der Gleichstellungskonferenz von ARD, ZDF, DW, Deutschlandradio, ORF und SRG im Juni 2025

Mitglieder der Gleichstellungskonferenz von ARD, ZDF, DW, Deutschlandradio, ORF und SRG im Juni 2025 von links: Antje Kosubek (Deutschlandradio), Gesa Hagemann (rbb), Christine König (br), Jutta Lüttich (DW), Cornelia Kuhn-Lorenz (SWR), Ute Zimmer (SWR), Teresa Donato (SR), Susan Bonney-Cox (DW), Serafia Johannson (Radio Bremen), Britta Frielingsdorf (WDR), Nadja Götz (hr), Judith Weissenböck (ORF), Ina Illing (MDR), Anja Hempel (MDR), Nicole Schmutte (NDR), Astrid Wester (WDR), Daniela Probst (ZDF), Stephanie Keppler (ZDF), Wiebke Nieland (rbb) (Bild: rbb)

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4.8.2025